Lokale, Subkultur, gemütliches Wohnen: Das ist Neuhausen

Neuhausen: Alle Infos zum Münchner Stadtteil

Neuhausen punktet als Nachbarviertel der hippen Maxvorstadt mit gemütlichen Ecken zum Wohnen, traditionsreichen Geschäften, guten Restaurants und einem kleinstädtischen Charme. Und obendrein ist Neuhausen ein echtes Kulturmekka. Das hat das Viertel sonst noch zu bieten.

Der Ausblick vom Stadtteil Neuhausen in Richtung Innenstadt
muenchen.de/Michael Hofmann

Rund um den Rotkreuzplatz

Ohne Zweifel: Das Herz Neuhausens breitet sich rund um den geschäftigen Rotkreuzplatz aus. Ob als jährlicher Veranstaltungsort für den Christkindlmarkt oder die Neuhauser Musiknacht, als ober- und unterirdische Verkehrsader des Viertels oder zum Wochenmarkt – hier ist jeder bei einem kleinen Plausch rund um den Brunnen "Steinernes Paar" willkommen. In den Straßen rund herum erwarten Euch diverse beliebte Cafés und Restaurants.

Der Rotkreuzplatz in München
Anette Göttlicher

Kultur von Konzerten bis Ateliers

Das Kultur-Angebot vom gesamten Bezirk Neuhausen-Nymphenburg ist breit aufgestellt: Es reicht von Konzert- und Eventhallen bis zum Kreativquartier auf dem Gelände der ehemaligen Luitpold-Kaserne. Hier haben Künstler und Künstlerinnen ihre Ateliers, Designer ihre Werkstätten und Studios.

Freizeit: Schwimmen im Dantebad

Überblick über die Schwimmbecken im Freibad Dantebad
SWM

Ganzjährig geöffnet: Im "Dante" im Bezirk Neuhausen-Nymphenburg schrecken Badegäste auch vor kühleren Außentemperaturen nicht zurück. Denn im Winter ist das städtische Bad ein Warmfreibad: Das 50-Meter-Becken im Stadionbereich ist dann auf etwa 30 Grad beheizt, das Wellnessbecken ist sogar noch ein wenig wärmer. Doch auch im Sommer ist im Dantebad immer viel los.

    Neuhausen heute: Schöne Wohnblöcke im grünen Stadtviertel

    Im ursprünglichen Neuhausen bestimmen vor allem entlang der Nymphenburger Straße und rund um den Rotkreuzplatz mächtige Wohn- und Geschäftshäuser vorwiegend aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg das Bild. In den meist ruhigen Nebenstraßen dominieren Wohnhäuser mit teilweise repräsentativen Altbeständen. Knapp die Hälfte des Neuhauser Immobilienbestands steht unter Ensemble- oder Denkmalschutz.

    Im südlichen Teil Neuhausens finden sich entlang der Gleisanlagen im Bereich der Arnulfstraße umfangreiche Eisenbahner-Siedlungen, an die sich weiträumige Wohnsiedlungen aus der Zwischenkriegszeit anschließen. Neuhausen ist insgesamt ein sehr grüner Stadtteil mit vielen Bäumen. Selbst die Landshuter Allee, als Teil des Mittleren Rings eine der wichtigsten und meist befahrenen Verkehrsadern Münchens, ist von großen Bäumen gesäumt.

    Historisches Neuhausen: Dörfliche und industrielle Vergangenheit

    Die erste schriftliche Erwähnung des Namens Neuhausen stammt aus dem Jahr 1170, als Rudolf von "Niwenhusen" dem Kloster Schäftlarn sein Landgut schenkte. Über Jahrhunderte hinweg blieb Neuhausen ein bäuerlich-handwerklich strukturiertes Dorf. 1794 zerstörte ein großer Brand den alten Dorfkern, der mit einer verbreiterten Straße, der heutigen Winthirstraße, wiederaufgebaut wurde. Bis 1839 zählte Neuhausen trotzdem lediglich 400 Einwohner.

    Mit der Industrialisierung kam es zu einer Bevölkerungsexplosion: 1890, im Jahr der Eingemeindung nach München, war die Bevölkerungszahl bereits auf 11.500 angestiegen. Viele der neuen Bewohner waren Arbeiter, die in den so genannten "Roten Häusern" wohnten, der neu gebauten Arbeitersiedlung. Generell wurde der Eisenbahnbau in Neuhausen zu einem wichtigen Motor der wirtschaftlichen Entwicklung, etwa durch die Errichtung der Lokomotivfabrik Krauss & Co. auf dem Marsfeld.

    Zur Wirtschaftsgeschichte gehört auch das Brauereiwesen: Die "Bier-Städte" einiger Großbrauereien - Augustiner-, Hacker-, Löwen- und Spatenbrauerei - in der Nachbarschaft liegen zwar nicht auf Neuhauser Grund, trugen aber zum Gewerbeboom der ganzen Umgebung bei. Bereits in der Spätgründerzeit war Neuhausen also ein wirtschaftlich blühender Stadtteil von München und ist es bis heute geblieben.

    Lage und Abgrenzung: Neuhausen

    mde

    Neuhausen erstreckt sich vom Innenstadtrand im Osten, wo es an die Maxvorstadt und Schwabing-West angrenzt, bis nach Nymphenburg im Westen. In seiner Nord-Süd-Ausdehnung reicht der Stadtteil von Olympiapark und Westfriedhof bis zu den Gleisanlagen der Bahnstrecke Hauptbahnhof-Pasing.

    Historisch gesehen ist eine geographische Grenze zwischen Neuhausen und Nymphenburg schwer zu definieren, weil der Grenzverlauf nicht einfach entlang von Straßen oder Plätzen geht, sondern sich an den alten Ackergrenzen der Neuhauser und Nymphenburger Bauern orientiert. Zusätzlich dazu wurden Neuhausen und Nymphenburg im Abstand von neun Jahren (1890 und 1899) nach München eingemeindet. So gehört die Prinzenstraße beispielsweise teils zu Neuhausen, teils zu Nymphenburg und auch die Ostseite der Hirschgartenallee liegt noch in Neuhausen.

    Neuhausen in Zahlen: Stadtbezirk 9

    Die Stadtteile Neuhausen und das westlich gelegene Nymphenburg bilden zusammen den Stadtbezirk 12. Stadtbezirk 9. Deshalb beziehen sich die folgenden Angaben auf den gesamten Bezirk.

    - Einwohner des Stadtbezirks: 98.814
    - Einwohnerdichte des Stadtbezirks je Hektar: 77
    - Fläche in Hektar: 1.291,45

    (Zahlen: Statistisches Amt 2019)